Liebe Frau Hülsewig Johnen,

die Vorstellung einer Kunsthalle Bielefeld ohne Sie fällt mir schwer, waren Sie doch 36 Jahre lang als maßgebende Kraft für die Kunst in dieser Stadt tätig! Bielefeld verdankt Ihnen viel, Ihre wegweisenden und unvergessenen Ausstellungen und die zahlreichen Veröffentlichungen wurden bereits erwähnt. Was jedoch noch keine Erwähnung fand ist Ihre wissenschaftliche Aufarbeitung des Werkes von Hermann Stenner, die in die Herausgabe der beiden Werkverzeichnisse mündete. Sie sind aber nicht nur die wissenschaftliche Instanz in Sachen Stenner, Sie waren auch stets seine engagierte Fürsprecherin, eine echte Stenner – Freundin! Wie könnte ich Sie also gehen lassen, ohne Ihnen eine kleine Arbeit Stenners als Dank und als Erinnerung an Ihre Bielefelder Zeit mitzugeben? Die „Abstrakte Komposition“, die ich Ihnen schenken möchte, ist in den Jahren 1912/13 entstanden und trägt in dem von Ihnen und Nicole Peterlein vorgelegten Werkverzeichnis der Aquarelle und Zeichnungen Hermann Stenners die Nummer 1320 (verso: sitzende Frau, Nr.1321)

Ganz persönlich möchte ich Ihnen für die vielen vertrauensvollen Gespräche und Telefonate danken, für die sachkundige und konstruktive Zusammenarbeit bei der Beurteilung von echten oder vermeintlichen Stenner Werken und für die vielen hilfreiche Ratschläge und Einschätzungen!

Liebe Frau Hülsewig Johnen, ich wünsche Ihnen viel Schwung und alles Gute für Ihren Unruhestand! Sie werden in Bielefeld fehlen, und ich werde Sie vermissen!

Götz Keitel