Goldbeck Forum: Die Baugenehmigung für das viergeschossige Haus ist erteilt. Auch das Museum erhält einen Fahrstuhl. Beide Gebäude sollen im Herbst 2018 fertig sein. IHC als Mieter im Gespräch Bielefeld (bast). Der Bau des Ortwin-Goldbeck-Forums neben der ehemaligen Handwerkskammer hat begonnen. Derzeit werden Stahlstützen zur Sicherung der Baugrube ins Erdreich eingelassen. Mit dem Start der Hochbauarbeiten wird Anfang April 2018 gerechnet.

Foto © Oliver Krato

Die denkmalgeschützte gelbe Villa an der Obernstraße wird zu einem Museum für die Werke des Bielefelder Expressionisten Hermann Stenner umgebaut. Der alte Anbau ist im Herbst abgerissen worden. An seiner Stelle wird ein modernes Büro- und Veranstaltungsgebäude – das Goldbeck-Forum – entstehen. „Die Baugenehmigung liegt seit einer Woche vor, die Zusammenarbeit mit dem Bau- und Umweltamt sowie der Feuerwehr hat hervorragend geklappt“, sagt Siegfried Wendker, Projektleiter bei der Firma „Goldbeck Bauen im Bestand“. „Derzeit errichten wir einen Berliner Verbau“, erklärt er. In Bohrlöcher werden Stahlstützen versenkt und dann mit Holzbohlen verbunden. „Damit stützen wir die Baugrube für die Tiefgarage, sichern sie zur Alfred-Bozi-Straße hin und sorgen dafür, dass wir nicht zu nahe an die Bäume der benachbarten Grünanlage kommen“, so Wendker. Ein Baumsachverständiger werde die Arbeiten begleiten. Anfang Januar werde man die Fundamente für das Gebäude legen.

„Um Ostern 2018 herum“ sollen die Hochbauarbeiten beginnen. „Das wird zügig gehen. Acht Meter lange und geschosshohe Elemente, die nach dem Goldbeck-Bausystem vorgefertigt werden, werden aufgebaut. Pro Geschoss brauchen wir etwa eine Woche“, sagt Wendker.
Fertig werden soll der Bau im Herbst 2018. Erst dann wird auch das Stenner-Museum in Betrieb gehen können. „Eher ist das nicht möglich, da die Fluchtwege für das Museum durch den Anbau führen“, sagt Wendker. Derzeit werde in der Villa an der Gebäudetechnik (Klima, Beleuchtung, Elektrik, Sicherheit) gearbeitet. Außerdem wird ein Fahrstuhl eingebaut. Wendker: „Bisher war nur im Anbau ein Lift geplant, jetzt haben wir uns entschlossen, dass auch das Museum komplett barrierefrei werden soll.“

Erlöse aus der Vermietung des viergeschossigen Anbaus mit seiner streng geometrischen Fassade sollen dazu beitragen, die Betriebskosten des Museums zu decken. In den oberen Etagen sind Büroflächen, im Erdgeschoss ist ein Saal mit rund 200 Sitzplätzen vorgesehen. „Gespräche über die Vermietung laufen“, berichtet Wendker. Interesse habe etwa der Industrie- und Handelsclub OWL (IHC). Der Club hat vor zwei Jahren seine Räume im „Lessinghaus“, vor allem den Vortragssaal mit rund 100 Plätzen, gekündigt. „Wir haben über 900 Mitglieder, für Vortragsveranstaltungen wurden die Räume zu klein“, sagt IHC-Geschäftsführerin Susanne Schaefer-Dieterle. Seit gut fünf Jahren ist der Club auf der Suche nach neuen Räumen, durchschnittlich kämen 130 bis 230 Personen zu den IHC Vorträgen. „Ein Raum mit 200 Plätzen wie im Goldbeck-Forum wäre ideal. Wir könnten dort jährlich zehn bis 15 Tagungen und Vorträge veranstalten“, so Schaefer-Dieterle.

Neue Westfälische, Sebastian Kaiser

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